Gestern war unsere erste große Teamsitzung. In dieser wurde entschieden, dass in diesem Jahr kein Music Camp mehr stattfinden wird. Dies ist auf zwei Gründe zurück zu führen. Zum einen wird es in den nächsten zwei Wochen schon sehr kalt abends und die Räumlichkeiten in Nepal besitzen meist keine Heizmöglichkeiten. Zum anderen möchten wir uns momentan komplett auf die Straßenkinder konzentrieren. Prinzipiell könnten wir zwar ein Music Camp mit den Straßenkindern veranstalten, jedoch ist unserer Meinung nach der Übergang von dem Music Camp zu dem betreuten Wohnen keine optimale Lösung. Dies ist auf mehrere Gründe zurückzuführen. Erstens ist die Atmosphäre in dem Music Camp ähnlich wie in einem Ferienlager und der Übergang zu dem betreuten Wohnen wäre recht extrem. Viele Kinder könnten sich nach dem Music Camp dazu hingerissen fühlen, sich für das betreute Wohnen zu entscheiden, ohne sich im Vorhinein wirklich Gedanken dazu gemacht zu haben. Des Weiteren sind momentan zu viele Kinder auf der Straße, die eine Familie haben und nur tagsüber oder nächteweise da sind. Dem entsprechend ist es rechtlich gesehen unmöglich diese Kinder mitzunehmen. Der letzte und wohl bedeutendste Grund ist, dass es unmöglich ist Kinder, die mit im Music Camp waren und gewillt sind die Straße zu verlassen, danach wieder auf die Straße zu schicken. Demnach könnten wir nur so viele Kinder mit in das Music Camp nehmen wie Plätze in dem betreutem Wohnen gegeben sind. Mit 4 Kindern lässt sich jedoch kein Music Camp organisieren. Jedoch möchten wir an dem Gedanken des „Perspektiven Schaffens“ über Kunst, Musik, Sport und Gemeinschaft festhalten. Genau aus diesem Grunde werden wir, sobald alle Rahmenbedingungen für das betreute Wohnen geklärt sind, zusammen mit den Kinder, die sich schon vorab gegen die Straße entschieden haben und keine Familie besitzen oder die familiären Bedingungen extrem schlecht sind und die Eltern oder Verwandten dem betreutem Wohnen zugewilligt haben, für 2 oder 3 Tage an einen anderen Ort fahren. Dies zielt noch mal darauf hinaus die Kinder besser kennen zu lernen und ihnen die Angst vor der Veränderung zu nehmen.
Nun noch ein Paar Informationen bezüglich unserer aktuellen Aktivitäten. Im Moment treffen wir uns jeden Tag mit den Kindern, um Beziehungsarbeit zu leisten und die Strukturen der Gruppe besser kennenzulernen. Zudem informieren wir uns über die rechtlichen Bedingungen und Verträge mit Eltern und Angestellten. Außerdem konkretisieren sich langsam die Personalauswahlkriterien. Zum Schluss noch die Bitte, dass Projekt weiter zu verbreiten und uns auch finanziell zu unterstützen. Um so mehr Unterstützung wir bekommen, desto eher kann unser Personal die Kinder langfristig und bestmöglichst betreuen. Im März 2011 findet das nächste Music Camp statt. Für dieses werden wir uns zu unserer Partnerorganisation einen weiteren Projektpartner suchen, um die entstehenden Kosten zu minimieren und um produktiv mit dieser zusammenarbeiten. Da die Zielgruppen wechseln kooperieren wir grundsätzlich mit unterschiedlichen Organisationen vor Ort. OneLoveOneWorld e.V. wird bis nächstes Jahr, von einer beachtlichen Spende von 700 Euro des Leo Clubs Siegen, Musikinstrumente für das Music Camp anschaffen.