Zunehmend wird es nun von Tag zu Tag heißer in Nepal und die Temperaturen näher sich den tropischen an. Eines der wichtigsten Ereignisse der letzten Tage aus der Wohngruppe ist, dass wir Manoj wieder in die Wohngruppe aufnehmen konnten und mit ihm auch Biju als ein neues Mitglieder unseres Kinderhauses begrüßen durften. Da kürzlich das neue Schuljahr begonnen hat und beide Kinder den Wunsch geäußert haben in die Schule zu gehen blieb nicht viel Zeit eine passende Schule zu finden. Prinzipiell besitzen Straßenkinder in Nepal einen recht schlechten Ruf, welcher es erschwert eine passende Schule oder Ausbildungsstätte für diese zu finden. Die Schulsuche für Biju und Manoj war jedoch mit Glück verbunden und die Dorfschule in Naikap, der Ort in dem sich die Wohngruppe befindet, zeige sich kooperativ. Somit konnten wir dort die beiden Kinder vor 10 Tagen in die Schule einschreiben. Das ganze Prozedere war natürlich von beiden Seiten mit viel Aufregung verbunden. Die Aufregung der Kinder bestand primär darin neue Kinder kennenzulernen, Schulbücher zu kaufen und nun jeden morgen stolz die Schuluniform anzuziehen. Die Aufregung der Betreuer war auf die Sorge zurück zu führen, dass den Kinder die Schule nicht zusagen könnte und diese sofort wieder aufgeben. Bisher verläuft jedoch zumindest alles zu einer allgemeinen Zufriedenheit und Manoj und Biju haben sich nun schon 5 Mal morgens auf den Weg zur Schule gemacht und sogar schon ein bisschen was in Mathe und englisch gelernt.
Ein weiteres positives Ereignis aus der letzten Woche ist, dass Bikash sich dazu entschieden hat zurück zu seiner Tanten und seinen Onkel zu ziehen. Bikash verlor seine Eltern bereits in seiner Kindheit und wuchs deshalb vorwiegend bei seiner Tante und seinem Onkel auf.
Vor drei Jahren verließ er seine Tante und seinen Onkel und traute sich als Stigmatisiertes Straßenkind in all den Jahren nicht zu diesen zurück zugehen. Die Mitarbeiter der Wohngruppe begleiteten Bikash bei seinem ersten Besuch seiner Familie. Danach ging er jeden Samstag alleine zu diesen. Bei seinem letzen Besuch hat er sich dazu entschieden wieder bei seiner Familie zu wohnen und in dem Familienunternehmen seines Onkels zu arbeiten. Natürlich stehen trotzdem zu jeder Zeit unsere Türen für Bikash offen und auch werden wir ihn weiterhin in schwierigen Angelegenheiten begleiten und unterstützen.