Die Mitarbeiter der Wohngruppe haben in der letzten Zeit sehr intensiv mit den Kindern in Richtung Jobsuche, in der Begleitung bei Familienbesuchen und familiären Angelegenheiten und persönlichen Konflikten zusammen gearbeitet. Diese intensive Zusammenarbeit und Konfrontation mit verschiedenen Problemen hat beide Seiten viel Anstrengung gekostet.
Alle Kinder sind relativ unterschiedlich mit dieser Anstrengung umgegangen. Somit ging der ein oder andere durchaus positiv gestärkt aus den verschiedenen Situation heraus und im Kontrast dazu hatte manch einer große Probleme sich überhaupt auf die kleinsten Überlegungen und Problemlösungsversuche einzulassen. Zunehmend zeichnete sich aus, dass die Gefahr besteht, dass die Gruppe wie sie am Anfang in das Haus gezogen ist, sich spalten würde. Unsere Mitarbeiter setzten alles daran die Kinder zu motivieren, die immer größere Probleme zeigten, sich auf das Leben in der Wohngemeinschaft einzulassen und einige Stunden am Tag eine Ausbildung zu besuchen. Leider gelang dies nicht mit allen Kindern und drei Kinder habe am letzten Freitag das Haus verlassen.
Alle fünf Kinder, die in der Wohngruppe geblieben sind haben sich dadurch noch mal konkret gegen das Leben auf der Straße entschieden. Zwar sind wir auch ein wenig traurig, dass die anderen Kinder das Haus verlassen haben und trotzdem freuen wir uns auch sehr, dass die gebliebenen Kinder mittlerweile so stark sind. Das Selbstvertrauen, welches diese Kinder bisher entwickelt haben und die Kraft mit der sie der Herausforderung, nach der langen Zeit, die sie auf der Straße verbraucht haben doch noch ein anderes Leben zu wagen entgegen treten, beeindruckt uns enorm. Alle Kinder, die momentan in Naikap leben besuchen nun tagsüber eine Ausbildung außerhalb des Hauses und haben begonnen einen Sinn darin zu sehen sich zu qualifizieren und sich selbst etwas zu zutrauen. Dadurch, dass die Kinder tagsüber außer Haus sind hat sich für uns und unsere Mitarbeiter eine neue Chance ergeben unsere Straßenarbeit mit den restlichen Kindern von Thamel zu erweitern. Dazu wird nun ein neues Konzept, welches vor allem den Verbindungsaufbau zwischen den Kindern und den Eltern der Kinder und eine Reintegration in die Familie darstellt, verfolgt. Durch die Arbeit in der Wohngruppe, die auch auf die Kontaktaufnahme mit den Verwandten hinauszielt wurde noch mal deutlich wie wichtig es ist die Familie in die Arbeit mit einzubeziehen. Wir sind uns sicher, dass es für mache Kinder die Möglichkeit gibt wieder zu ihrer Familie zu finden, wenn dies in einem guten Maße von unseren Mitarbeitern begleitet wird. Die Reintegration eines Kindes in die Familie wird in jedem Falle mit der Vermittlung des Kindes in eine Ausbildung und einer konstanten Begleitung einhergehen.
Leider gehörte auch Manoj über welchen wir beim letzten Mal berichtet haben zu den Kindern, die das Haus verlassen haben. Momentan befinden wir uns auf der Suche nach einer Familie für Manoj, da wir der Meinung sind, dass dieser zurzeit sehr viel Aufmerksamkeit braucht und dies in einer Wohngemeinschaft, aufgrund der Gruppenhierarchie, nicht in dem Maße möglich ist wie in einer Familie.
Zum Ende dieses Artikels möchten wir Euch darüber informieren, dass wir (Stephanie Theis und Leonie York) uns von Juni bis September in Deutschland befinden werden, um Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und hoffentlich so viele Spendengelder zu sammeln, dass wir im Oktober eine zweite Wohngemeinschaft eröffnen können. Gerne nehmen wir Vorschläge zum Thema Fundraising entgegen. Wenn Sie einen privaten Termin bezüglich Informationen über das Projekt oder der Übernahme einer Patenschaft erhalten möchten schreiben Sie uns bitte eine Email. Sie werden in dem Falle über unseren Blog über diverse Informationsveranstaltungen informiert.
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