Vor gut einer Woche haben wir das Kinderbetreuungs-Zentrum in Thankot eröffnet.
Seit der Eröffnung besuchen jeden Tag 23- 30 Kinder aus der Ziegelsteinfabrik unser Zentrum. Viele von Euch fragen sich sicherlich wie der Betrieb in dem Zentrum nun organisiert wird und was wir überhaupt mit den Kindern dort machen.
Das Kinderbetreuungsprojekt ist ähnlich organisiert wie ein “Schulprojekt“ oder eine Schulklasse und jedoch unterscheidet es sich grundlegend von einer normalen Schule in Nepal. Da mehr als ¾ der Kinder, die unser Zentrum besuchen im Schulalter sind, umfasst unser Kurrikulum für diese Gruppe von Kindern Schulfächer wie Mathe und Nepali. Für die kleineren Kinder im Alter von 2- 5 Jahren, werden in dieser Zeit andere Programmpunkte, wie Bewegungs-, Kreative und Gruppenspiele angeboten. Für Nepali und Mathe wurden die Kinder in 3 Gruppen, von jeweils 6-8 Kindern, die alle auf einem ähnlichen Stand sind, eingeteilt. Diese Kinder werden nun individuell gefördert, um ihre Kenntnisse (manche Kinder gehen gelegentlich in ihrem Heimatdorf zur Schule) aufzufrischen und oder Neues zu lernen.
In Nepal wird Unterricht meist als Frontalunterricht angeboten. Dies bedeutet, dass zum Beispiel im Fach „Nepali“ ein Lehrer vor der Klasse steht und das Alphabet vorträgt oder Sätze vorliest und die Kinder die Aufgabe haben diese zu kopieren oder nachzusprechen. Gegensätzlich zu diesem System legen wir Wert auf Kreativität und Eigenarbeit der Kinder und fokussieren daher auf Geschichtenschreiben und Erzählen, sowie Lesen und Sprachspiele.
Neben diesen beiden Fächern, haben wir vom konventionellen Schulsystem Fächer wie Erdkunde, Biologie und Physik übernommen. Dem Alter der Kinder entsprechend wurden diese Fächer kindgerecht aufgearbeitet und gestaltet. Dementsprechend haben wir letzte Woche zum Beispiel über die Erde gesprochen und eine Pappmasché- Erde gebastelt, um die verschiedenen Schichten, aus denen die Erde besteht, besser kennenzulernen. Ein weiteres Extrafach, welches bei uns angeboten wird heißt „Garten und Arikultur“ und passt sich dem landwirtschaftlichen Hintergrund der Kinder an. In diesem Fach werden wir einen kleinen Garten (bestückt mit Kräutern und Gemüse) mit den Kindern einrichten und diesen pflegen.
Mathe, Nepali und ein „Wissenschafts-Fach“ werden jeden Tag unterrichtet. Neben diesen Fächern bleibt genug Zeit für die morgendlichen Gymnastik- und Aufwärmaktivitäten, ruhige und wilde Spiele, Sport, Basteln und Entspannung. Außerdem wird um 12 in der Mittagspause das traditionelle nepalesische Hauptgericht, bestehend aus Reis, Linsen und Gemüse, gemeinsam verzehrt.
Die Kinder haben das Programm voll positiver Erwartungen aufgenommen und nehmen rege an allen Aktivitäten teil. Wir möchten uns bei Allen bedanken, die bereits ein Teil dieses Projektes geworden sind und auch weitere Personen darum bitten durch eine Spende dieses Projekt zu sichern. Jeder Cent wird sinnvoll eingesetzt. Er ermöglicht es Kindern, die vorher gearbeitet haben oder den ganzen Tag auf ihre kleineren Geschwister aufpassen mussten, Kind sein zu dürfen und wichtiges das Leben später erleichterndes Basiswissen zu erlernen.
Wir bedanken uns herzlich bei dem BlueBox-Team und den Bands für das Benefizkonzert, welches am 08.02.2013 in der BlueBox Siegen statt gefunden hat. Über den genauen Erlös und die Verwendung der Spende werden wir über unseren Blog informieren.
Liebe Grüße aus Kathmandu senden,
Stephanie, Leonie und das ganze OneLoveOneWorld-Team