„Namaste!
Schon seit dem ersten Tag habe ich mich in Nepal sehr wohl gefühlt. Bereits der Flughafen von Kathmandu war eine Wohltat, im Vergleich zu den modernen, komplizierten und viel zu großen Flughäfen von Frankfurt und Dubai. Das Gebäude ist aus rotem Stein, er ist klein und das Sicherheitspersonal winkte mich einfach lachend durch die Schranken nach draußen und scherte sich nicht um verdächtige Piepstöne.
Die erste Taxifahrt war auch ein Erlebnis! Die Straßen sehen gänzlich anders aus als in Deutschland. Keine Straßenbeleuchtung, unzählige Schlaglöcher, Horden von Hunden und alles mögliche an Vehikeln, welche in einem, für den Laien unbegreiflichen Chaos, die Straßen unsicher machen.
Die Arbeit bei OLOW macht mir viel Spaß. Da ich schon zuvor mit Kindern in Frankreich gearbeitet habe, war ich der Meinung, ich weiß genau, was auf mich zukommt. Dennoch wird hier gänzlich anders mit den Kindern umgegangen. Unter den Kindern der Einrichtung und deren Erzieher herrscht ein familiärer Umgangston. Die Kinder helfen sich gegenseitig und einen richtigen Streit zwischen ihnen habe ich noch nicht mitbekommen. Es war auch faszinierend zu sehen, wie viel Spaß mein Mitbringsel (2 Puzzles) den Kindern bereitet hat. Sie haben sich tagelang damit beschäftigt. Alle versuchten, ob jung ob alt, ihren Teil zur Vervollständigung beizutragen.
Die äußeren Umstände weichen auch komplett von europäischen Verhältnissen ab. Mal herrscht Wassermangel, dann ist Stromausfall und selbst die eigens dafür gedachte Batterie gibt ihren Geist auf. Durch die, mittlerweise schon 5-monatig herrschende „Fuel-Crisis“, wird hier nun mit Holz gekocht, da auch kein Gas mehr geliefert wird. Es wird nur noch auf dem Schwarzmarkt zu überteuerten Preisen verkauft.
Trotz den herrschenden Mängeln bewahren die Nepalis ein Lächeln im Gesicht. Funktionieren scheint hier eigentlich gar nichts, doch wird für jedes der Probleme eine kreative Lösung gefunden.
Ich bin also sehr gespannt was noch auf mich zukommen wird und was ich mit den Kindern hier auf die Beine stellen kann.
Liebe Grüsse aus Kathmandu,
Nadine“