Hintergrund
OneLoveOneWorld wurde 2009 in Kathmandu, Nepal mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche zu stärken, sie aus Notlagen zu befreien und in ihrer Entwicklung zu fördern, gegründet. Die pädagogische, edukative und psychologische Arbeit des Vereins adressiert hierbei stets nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern das gesamte Familiensystem, um Selbsthilfekräfte zu mobilisieren und zu fördern.
Eines der ersten Projekte des Vereins war der Aufbau einer Wohngruppe für Kinder in Not, deren psychisches und physisches Wohlergeben in deren Herkunftsfamilien zum aktuellen Zeitpunkt gefährdet war.
Geschulte Mitarbeiter begannen jene Familien, vermittelt durch andere Organisationen und Privatpersonen, zu besuchen und die ersten Kinder zogen im Jahr 2010 in die Wohngruppe ein.
Verlauf und Entwicklung des Projektes
Über die Jahre hinweg entwickelte sich der pädagogische Schwerpunkt des Projektes immer weiter. Die Mitarbeiter besuchten kontinuierlich Fortbildungen und neue Ideen und Anreize verbesserten die Arbeit. Die Wohngruppe stellte von Beginn an eine familienähnliche Wohnform dar. In Nepal ist es üblich, dass die einzelnen Familienmitglieder viel Zeit miteinander verbringen, so wurden die Wohngruppenabende meist gemeinsam verbracht. Jedoch legte das pädagogische Personal auch Wert auf die Förderung des Einzelnen und alle Kinder wurden auch in Aktivitäten außerhalb der Wohngruppe eingebunden, wie beispielsweise Judo und Tanzen. Viele Kinder haben vorher die Schule nicht oder nicht kontinuierlich besucht. Ihre Leistungen waren nachdem sie in die Wohngruppe eingezogen sind, zu Schulbeginn nicht ausreichend und einige Kinder mussten eine oder gar mehrere Klassen wiederholen. Nach einiger Zeit kamen jedoch alle Kinder gut in der Schule an, wobei ihnen die adäquate Unterstützung durch die Mitarbeiter der Wohngruppe in schulischen Angelegenheiten geholfen hat. Das Kind im Mittelpunkt, die Förderung von partizipatorischen Prozessen und dadurch die Entwicklung von Selbstwirksamkeitsgefühlen und Eigenständigkeit waren neben der psychologischen Aufarbeitung von Vergangenem und daraus resultierenden Schwierigkeiten in der Gegenwart, die Grundpfeiler des Projektes. Alle Kinder konnten hinreichend Stabilität finden, sich gut entwickeln und in ihrer Bindungsfähigkeit gestärkt werden. Einige Wohngruppenkinder haben bereits das junge Erwachsenenalter erreicht und die Schule beendet, andere wiederum stehen kurz davor oder besuchen zumindest bereits die Mittelstufe. Viele haben sogar schon eine Idee in welche berufliche Richtung sie sich entwickeln wollen. Wenn möglich, wurden die Herkunftsfamilien stets in die Arbeit mit eingebunden. Familientreffen und Gespräche fanden regelmäßig statt, um eine Reintegration in die Familie im Blick zu haben und zu gewährleiten. Die Eltern der Kinder wurden häufig in andere Projekte mit eingebunden und konnten an beruflichen Ausbildungen teilnehmen, Frauengruppentreffen besuchen, wurden gesundheitlich versorgt und durch Mikrokredite unterstützt. Auch wurden spezifische Fälle (z.B. Eltern mit Alkoholismus) an andere Träger weitervermittelt. Durch die engmaschige Betreuung haben alle Eltern ein differenzierteres Bewusstsein für die Bedürfnisse ihrer Kinder entwickelt, konnten eigene Probleme angehen und die finanzielle Situation der Familie verbessern.
Endphase
Über die Jahre hinweg besuchten insgesamt 16 Kinder (9 Mädchen und 7 Jungen) die Wohngruppe. Anfang 2018 entschied sich der Verein dazu die Wohngruppe zu schließen. Sowohl die Wohngruppenkinder, als auch die meisten Herkunftsfamilien haben sich in einem außerordentlichen Maße weiterentwickelt, so dass wir ab dem Zeitpunkt der Entscheidung der Schließung mit der Reintegrationsarbeit anfangen konnten. Seit mehr als einem Jahr werden die Kinder und Familien nun darauf vorbereitet wieder ein gemeinsames Leben zu führen. Lediglich ein Mädchen wird nicht zurück in ihre Familie gehen können und daher an eine andere Organisation angebunden werden.
Im Mai 2019 ist das Wohngruppen- Projekt beendet und OLOW widmet sich Projekten in den Bereichen Bildung und Ausbildung von in Armut lebenden Menschen, um Kapazitäten zu stärken, Chancen zu geben und Perspektiven zu schaffen.
Nach der Reintegrationsphase werden die Kinder und die Familien weiter durch OLOW betreut werden. Zufrieden können wir auf die letzten Jahre und die Ergebnisse der Wohngruppenarbeit zurückblicken. Wir alle haben in den vergangenen Jahren vieles gelernt und erreicht und sind zutiefst glücklich über die Entwicklung der Kinder und der Familien und die geleistete Arbeit, welche Sie uns durch ihre Spende ermöglicht haben
Herzlichen Dank!
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Spendern bedanken und hoffen Sie weiterhin zu unserem Unterstützerkreis zählen zu dürfen. Wir freuen uns, wenn Sie für das Schul-Stipendienprojekt spenden und Kindern ermöglichen die Schule zu besuchen, sich für das Soziale Unterstützungsprogramm engagieren oder für die Stärkung der Frauen in Nepal einsetzen.
Wir werden in Zukunft weiterhin über die Kinder der Wohngruppe berichten.
Herzliche Grüsse, Ihr OneLoveOneWorld Team
Leonie York und Stephanie Theis