"...ich habe hohen Respekt vor dem was Sie Tag für Tag leisten"

Britta aus Deutschland berichtet von Ihrem Aufenthalt in Nepal und der Arbeit bei uns (Juli-August 2016)

Britta auf der Dachterrasse bei OneLoveOneWorld in Kathmandu

„Spät Abends Ende Juli kam ich im strömenden Regen in Kathmandu an. Eine wirkliche Überraschung war es nicht, dachte ich, denn es ist ja Monsun. Hatte mich anfangs schon auf Regen 24/7 non-stop eingestellt, dies kam jedoch ganz anders als gedacht.

Am nächsten Tag wurde ich von Shree abgeholt und wir machten uns gemeinsam auf zu OLOW in Tasikel. Der Weg durch die wusseligen Strassen, vorbei an kleinen Geschäften, Imbisen, kleinen Marktständen und lauter dauerhupenden Autos, gab mir schon einen ersten Eindruck von der Stadt in der ich die kommenden 4 Wochen verbringen würde. Zudem schien natürlich die Sonne und es waren gefühlte 35 Grad heiß und ich war viel zu warm angezogen.

Im OLOW Haus angekommen wurde ich von einer munteren Kinderschaar empfangen, zwar zuerst noch mit ein paar schüchternen Blicken und einer Verwunderung in den Augen, wer Sie denn nun erwartet. Als wir uns jedoch alle zusammen im Gemeinschaftsraum versammelt und uns einander vorstellt hatten, wurden erste scheue Blicke ganz schnell, zu einem offenen Lächeln und so entstand ein reger Austausch über die kommende Zeit und was sich die Kinder mit mir zusammen vorstellen können.
Und so verbrachten wir die kommenden Wochen mit Deutschunterricht, der mit ungebändigter Neugier von den Kids aufgenommen wurde. Ich war wirklich beeindruckt wie wissbegierig alle sind und mit wieviel Eifer und Einsatz Sie dabei sind. Sie haben sich wirklich auf eine neue Sprache und Kultur eingezulassen. Und so wurde ich oft mit Fragen bombadiert. Zudem war es toll für mich zu sehen wieviel Spass, es auch mir macht meine Sprache und Kultur mit anderen zu teilen.

Und es dauerte auch nicht lange und ich wurde mit „Guten Tag, wie geht es Dir?“ begrüßt und mit „Auf Wiedersehen, bis Morgen“ verabschiedet. Und auch ich lernte zusammen mit den Kids ein wenig Nepali und tauchte tiefer in ihre Kultur ein.

Gruppenbild mit den Kindern der Wohngruppe

Neben Deutschunterricht, machten wir Yoga, Meditation und wir verbrachten kreative Nachmittage zusammen, wo wir bastelten, die Räume neu dekorierten und sogar einen Nachmittag den Wänden mit frischer Farbe neuen Glanz gaben.

Zudem half ich den Kids im Nachmittag bei Ihren Hausaufgaben. Es war wirklich beeindruckend wieviel sie für die Schule tun müssen und zugleich toll zu sehen wie unglaublich fleißig die Kids bei der Sache sind.

Und zusammen feierten wir auch einen Geburtstag und zwei Hindu Festivals wodurch mir Ihre Traditionen näher gebracht wurden.

Ich verbrachte auch viel Zeit mit Ritu und Shree, die mir über Ihre Arbeit, ihren Einsatz und auch alltäglichen Schwierigkeiten und Herausforderungen berichteten. Einmal einen Blick hinter die Kulissen einer sozialen Organisation zubekommen war sehr beeindruckend für mich. Vorallem was es heisst für so viele Kids und deren Familien verantwortlich zu sein und allen gerecht zu werden. Ihr liebevoller Umgang mit den Kindern ist bewegend und ich habe hohen Respekt vor dem was Sie Tag für Tag leisten.

Sie sind alle zusammen wirklich wie eine große Familie und tragen dies mit allem was dazugehört. Den Kindern wird ein Raum geschaffen in dem sie sich Zuhause und zugehörig fühlen können, wo sie aufgefangen werden und eine Chance bekommen unbeschwerter aufzuwachsen. Wie eine kleine Oase in einer doch so hektischen und lauten Stadt wie Kathmandu.

Dem ganzen Team vor Ort, in einer engen Zusammenarbeit mit Steffi und Leonie, gelingt es zusammen viel zu erreichen. Es ist deutlich spürbar und sichtbar, dass Ihr Grundsatz den Menschen eine Chance zu geben sich selbst zu helfen und dadurch nachhaltig etwas zu bewirken, wirklich im Vordergrund steht und Priorität hat in allem Handeln. Zudem wird sichergestellt, dass jeder Cent dort ankommt wo er am dringensten gebraucht wird.

Meine Zeit bei OLOW ist nur so am mir vorbeigeflogen und damit viel zu schnell vergangen. Ich durfte tolle Momente mit allen erleben und bin sehr dankbar dafür. Neben dem was ich mit den Kindern und Team teilen durfte, haben Sie gefühlt mir so viel mehr gelehrt und mit mir geteilt. Die Kinder zeigen einem jeden Tag was es heißt wahrhaftig glücklich zu sein. Sie haben eine unglaubliche Leichtigkeit, trotz der sehr schweren Pakete, die sie auf Ihren doch noch so kleinen Schultern tragen müssen. Die letzten vier Wochen haben mich tief bewegt und ich plane OLOW auch weiterhin zu unterstützen.

Es war eine wundervolle Erfahrung und ein intensiver Stop auf meiner Reise, ein Teil der OneLoveOneWorld Familie zu sein.

Ein großes Dankeschön an das gesamte Team.“

Namaste – „Britta Aunty“